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Wir sind sterblich

Erinnern Sie sich manches Mal daran oder verdrängen Sie das Sie sterblich sind?


Der moderne Mensch ist süchtig nach Sicherheit und Berechenbarkeit. Der Tod ist das Gegenteil und sobald er uns ins Bewusstsein kommt, denken wir schnell an etwas Angenehmes, um uns ja nicht damit auseinandersetzen zu müssen. Der Gedanke, eines Tages nicht mehr hier zu sein und nichts dagegen tun zu können, erscheint uns unerträglich. Wir drängen die normalste Sache der Welt konsequent aus unserer Wahrnehmung.


Wer sich aber seiner Sterblichkeit bewusst ist, lebt anders, wählt anders, plant anders und geht anders mit sich selbst, seinem Leben und seinen Mitmenschen um. Der Künstler Joseph Beuys sagte mal: „Wer den Tod nicht kennt, der weiß nicht, was Denken ist.“ An dieser Stelle könnte man hinzufügen: Wer den Tod nicht kennt, weiß auch nicht, was wahrhaftig und intensiv leben ist...


Sterbende berichten immer wieder, ihnen sei erst am Ende des Lebens klargeworden, was wirklich zählt und was nicht, was sie bereuen getan zu haben oder nicht gewagt haben zu tun.


Aber wie wäre es, wenn wir diese Erkenntnis weit nach vorne verlagern, um davon zu profitieren bevor wir am Ende unseres Lebens stehen?


Die Gesellschaft verdrängt das Sterben, dabei würden wir so viel an Gemeinschaftssinn und Leben gewinnen, wenn wir uns mehr mit dem Tod beschäftigen würden.


Der Tod ist übrigens neben der Geburt die einzige Erfahrung, die wir ALLE teilen.


"Das Bewusstsein unserer Sterblichkeit macht unser Dasein erst menschlich." (Max Frisch)
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